Kaelble, Hartmut1980-01-312020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261972https://orlis.difu.de/handle/difu/439618Die Unternehmer in Berlin hatten von 1830-1870 eine einseitige soziale und berufliche Herkunft; die soziale Herkunft konzentrierte sich auf Bankiers, Kaufleute und Fabrikanten, für industrielle Arbeiter und Handwerker bestanden wirksame Mobilitätsschranken. Während der Frühindustrialisierung stiegen die Unternehmer als soziale Gruppe im wesentlichen nicht auf; zwar gehörten schon sehr früh einige von ihnen der Oberschicht an, ihre Zahl nahm jedoch im Verlauf der Industrialisierung relativ wenig zu. Die Masse der Unternehmer gehörte in Berlin weiterhin der Mittelschicht an, für ihren Lebensstil, ihre sozialen Affinitäten und ihren gesellschaftlichen Verkehr war die soziale Isolation kennzeichnend. Durch die Industrialisierung wurde auch in Preußen der politische Entscheidungsprozeß verändert; die These, daß sich die Unternehmer nach 1848 aus der Politik zurückgezogen hätten, gilt nicht für Berlin. Bereits während der vierziger Jahre wandelte sich die Berliner kaufmännische Korporation zu einer Interessenorganisation, die eng mit der Staatsverwaltung verfilzt war. Diese enge Verflechtung schwächte Tendenzen zur parlamentarischen Verfassung und zur Demokratisierung erheblich.UnternehmerSozialmobilitätIndustrialisierungSozialschichtPolitikGeschichtswissenschaftSozialbeziehungOrganisationStadtgeschichteBerliner Unternehmer während der frühen Industrialisierung. Herkunft, sozialer Status und politischer Einfluß.Graue Literatur014816