Borst, Otto1995-03-232020-01-042022-11-262020-01-042022-11-2619940170-9364https://orlis.difu.de/handle/difu/86502Der Autor zeichnet die ambivalente Bewertung der Stadt, insbesondere der Stadt im deutschsprachigen Raum, im Laufe ihrer Geschichte seit dem frühen Mittelalter nach. Zunächst Fremdkörper im überkommenen Dreigestirn Adel, Geistlichkeit und Bauer, bringt sie einen neuen Menschentypus mit sich. Handwerker und Künstler, die Ambivalenz der hier entstehenden Kultur liegt darin, daß die städtische Lebensweise gleichzeitig Mobilität, Unruhe, soziologische Unschärfe mit sich bringt. Der frühe Stadtgeist ist so gesehen ein Stück weit nachträglicher Legitimationsversuch. Und nicht immer stand die Stadt an der Spitze neuer Entwicklungen. Der Nationalstaat war oft weiter, die Verantwortlichen in der Stadt waren die Bremser. Auf der anderen Seite entstand aus der Stadtkultur das Mißtrauen gegen Ideologien. Städtegeist ist von früh an eine pragmatische Sache. Anders als etwa in Rußland, wo Sankt Petersburg und später Leningrad das Modell gesellschaftlicher Entwicklung als Vorreiter erprobte, gab es in Deutschland eher kulturelle als politische Kapitalen. Allerdings hat sich jüngst in Deutschland die Stadt in der politischen Krise als Stätte der Vermittlung bewährt, als in den Städten der DDR die friedliche Wende erzwungen wurde.Zur geistigen Bedeutung und Eigenart der deutschen Stadt.ZeitschriftenaufsatzI95010496StadtGeschichteStadtgeschichteStadtkulturKulturgeschichteStadt-Land-BeziehungenGesellschaftsordnungPolitikStaatBürgertum