Holtbruegge, Heiner1980-01-312020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261975https://orlis.difu.de/handle/difu/443081Zischen Türken und Deutschen besteht eine große kulturelle Distanz, die auch in der BRD nicht abgebaut wird; die Distanz gegenüber den Türken ist größer als bei jeder anderen Gastarbeitergruppe. Auch bei längerem Aufenthalt in der BRD bleibt die Ablehnung der Deutschen gegenüber den Türken sehr stark. Trotz der partiellen Akkulturation eines Teils der türkischen Eltern an einige in der BRD herrschende Werte und Normen (z. B. Erziehungsziel ,,Lernen und Leistungsstreben'') unterscheiden sich die befragten Türken insgesamt in familialen Verhaltensweisen von den deutschen Eltern; die Familien sind patriarchalisch strukturiert, Kinder werden weniger zur Selbständigkeit erzogen und haben weniger Mitentscheidungsbefugnis, die Bindung an die islamische Religion ist eng. Durch diese Distanz, die im Festhalten an vom Islam bestimmte Sitten und Gebräuche wohl noch stärker in Erscheinung tritt als in den geäußerten Vorstellungen über Familie und Erziehung, wird die Kommunikation und Interaktion mit Deutschen erheblich erschwert. Eine weitgehende Akkulturation der 2. Generation bringt die Gefahr mit sich, daß Konflikte zwischen Eltern und Kindern entstehen und daß bei einer Rückkehr in die Heimat ein erneuter Kulturkonflikt auftritt.Ausländischer ArbeitnehmerFamilieErziehungAkkulturationBildungswesenKulturPädagogikTürkische Familien in der Bundesrepublik. Erziehungsvorstellungen und familiale Rollen- und Autoritätsstruktur.Monographie018616