Rinderspacher, Jürgen P.2000-09-112020-01-032022-11-262020-01-032022-11-262000https://orlis.difu.de/handle/difu/51206Der Begriff Zeitwohlstand findet zunehmend Verbreitung, ohne das dem bisher ein ausgearbeitetes Konzept zugrunde liegt. Es wird eine makrosoziologische und -ökonomische Präzisierung versucht und dabei paradigmatisch auf die Modernisierungsdiskussion der vergangenen Dekade Bezug genommen. Ein historischer Abriss entfaltet die These, dass für vorindustrielle Gesellschaften das dringliche Problem ihrer Wohlstandsmaximierung in der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln bzw. Gebrauchsgütern bestand, während in der Zweiten Moderne die Knappheit der Zeit in den Vordergrund rückt. Zeit als solche, genauer: die möglichst weitgehende Disposition über die "eigene" Zeit wird als solche zu einem Konsumgut. Der Wohlstand einer Gesellschaft bemisst sich dann an einem - wie immer verstandenen - ausgewogenen Verhältnis zwischen der Verfügung über Güter und über Zeit. Die Frage ist, wie ein solches Optimum hergestellt werden kann. In der ersten Moderne wurde Zeitwohlstand wesentlich über so genannte zeitliche Areale realisiert. In einer säkularisierten, pluralen Gesellschaft selbstbewusster Individuen findet eine solche kollektive Regelungsstruktur aus unterschiedlichen Gründen jedoch nicht mehr nur Zustimmung bei den Beteiligten. Unter anderem drücken sich diese Interessengegensätze in den Diskussionen über die Flexibilisierung der Arbeitszeiten aus, die Teil des Prozesses der Modernisierung der Moderne sind. difuZeitwohlstand in der Moderne.Graue LiteraturDF3846ZeitArbeitszeitArbeitSozialwandelArbeitszeitflexibilisierungZeitwohlstand