Binder, Beate2009-12-032020-01-042022-11-252020-01-042022-11-252009978-3-412-20040-4https://orlis.difu.de/handle/difu/197831Seit 1990 gilt Berlin als "Stadt in unaufhörlichem Wandel". Aufbruch, Umbruch Neuerfindung die Metaphern signalisieren den großen Wurf. Doch wird das "Zukunftsprojekt" Berlin zugleich zurückgebunden an tradierte, historisch gesättigte Narrative: nirgends deutlicher und kontroverser als in der Debatte um den Schlossplatz in Berlin-Mitte. Für die einen "Herz der Nation" und "Zentrum des historischen Berlins", für andere der Ort, der den metropolitanen, weltoffenen Charakter der neuen, alten Hauptstadt erlebbar machen soll. Die Stadtmitte ist Schauplatz eines "sozialen Dramas". Konkurrierend werden historische Erzählungen aktiviert, Planungsziele legitimiert, Vorstellungen von Stadt und Urbanität verhandelt. Hinter der Debatte um die Gestaltung stehen Fragen nach der Bedeutung des Platzes. Wessen Geschichte soll erzählt, welche Zukunft greifbar werden? In der ethnographischen Studie rekonstruiert die Autorin den Schlossplatzkonflikt als stadtpolitischen Prozess. Stadtplanung wird so als kulturelle Praxis lesbar: Die Autorin hat Aktivisten und Planern zugehört, war an Aktionen und Veranstaltungen beteiligt, folgt den zentralen Argumentationsfiguren und zeigt, wie in und durch solche Konflikte die "Hauptstadt Berlin" hervorgebracht wird.Streitfall Stadtmitte. Der Berliner Schlossplatz.MonographieDW22841StadtentwicklungsplanungStadtgeschichteSchlossPlatzUrbanitätZielkonflikt