Walter, Michael2011-09-202020-04-272022-11-292020-04-272022-11-2920101612-1864https://orlis.difu.de/handle/difu/260710Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die individuelle Kriminalprognose. Aus der Sicht des Kriminalrechts gehört zu ihr ferner die Behandlungsprognose. Sie schätzt nicht lediglich ein isoliert vorgestelltes künftiges Verhalten des Probanden ein, sondern umfasst zugleich die Wirkungen, die von den in Betracht kommenden Interventionen ausgehen. In der bisherigen jugendgerichtlichen Praxis erfolgten derartige Prognosen zumeist nur intuitiv und führten zu eher formelhaften Redewendungen. Doch konnten zwischenzeitlich in der Wissenschaft beachtliche Verbesserungen der statistischen Prognoseinstrumente und ihres Einsatzes erreicht werden, so dass ein entsprechender Transfer in die Praxis attraktiv(er) geworden ist. Der Verfasser geht der Frage nach, ob dieser Gewinn auch tatsächlich als kriminalpolitischer Fortschritt angesehen werden kann. Denn die betreffenden Erweiterungen erfolgen im Rahmen einer gewandelten Kontrollkultur. Diese hat sich schrittweise von personenbezogener Zuwendung gelöst und einem ökonomischen Risikomanagement verschrieben. Die Prognosen kommen mithin in einem nunmehr anderen Kontext zur Anwendung, der seinerseits ihre Gestalt - aus hiesiger Sicht: negativ - beeinflusst.Verfeinerung der Prognoseinstrumente in einer neuen Kontrollkultur: Fortschritt oder Gefahr?ZeitschriftenaufsatzDMR0501401SozialarbeitJugendhilfeJugendlicherJugendkriminalitätKriminalitätPrognoseRisikoanalyseJugendsozialarbeitSozialpädagogikDelinquenzStraftäterIntensivtäterBehandlungJugendkriminalrechtKriminalpolitikRisikobewertungErmessen