Bauer, RudolfLorenz, WalterThiriet, ChristineVan der Zwaard, JokeHinz-Rommel, WolfgangVeneto Scheib, ValentinaHielen, Manfred1998-06-162020-01-032022-11-262020-01-032022-11-261998https://orlis.difu.de/handle/difu/63066Im einführenden Beitrag "Sozialarbeit und Migration" stellt Rudolf Bauer die unterschiedlichen Hilfekulturen, Konzepte und institutionellen Rahmenbedingungen sozialer Arbeit mit Migranten in verschiedenen europäischen Ländern dar. Aus den anschließenden Beiträgen aus Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland wird ersichtlich, daß - aufgrund länderspezifischer Traditionen und nationaler Politik-Strukturen und Konzepte sozialer Arbeit für und mit Migranten sehr unterschiedlich und nur bedingt vergleichbar sind. So legt Walter Lorenz in seinem Artikel "Sozialarbeit mit Migranten in Großbritannien" dar, daß die Sozialarbeit zwar dort zum normalen Aufgabenbereich der allgemeinen und speziellen öffentlichen Dienste gehört, sich diese jedoch für bestimmte Notlagen von Flüchtlingen und Migranten nicht zuständig fühlen. Hier wirken vorallem die im "Freiwilligen Sektor" tätigen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO). Es entwickelten sich intermediäre Dienste in der Trägerschaft von Migranten-Organisationen (ethnische Mobilisierung). In ihrem Beitrag "Soziale Dienste und Immigration in Frankreich" beschreibt Christine Thiriet am Beispiel eines Departments die Organisation der allgemeinen sozialen Dienste, deren Finanzierung hauptsächlich über den "Fonds für Soziales Handeln" (Fonds d'Action Sociale FAS), gespeist aus den Sozialbeiträgen der Immigranten, erfolgt. Es fehlen in Frankreich zwar soziale Dienste, die von Immigrantenorganisationen entwickelt wurden, es existieren aber mit dem "Service Sociale d'aide aux Emigrants" Spezialdienste für Immigranten. Joke van der Zwaard zeigt in ihrem Artikel "Kategorisieren oder Differenzieren" die widersprüchliche Entwicklung der Minderheitenpolitik in den Niederlanden auf, die sich auch auf die sozialen Dienste auswirkt: einerseits besteht die - politisch-finanziell bedingte - Tendenz, einzelne soziale Leistungen für (bestimmte) "Allochtone" zu kürzen, andererseits ist ein Boom an - meist befristeten - Projekten für spezielle Gruppen zu beobachten. Die Situation Sozialer Arbeit für Migranten in Deutschland wird in 3 Artikeln näher umrissen. Mit seinem Aufsatz "Interkulturelle Öffnung so- zialer Dienste und Einrichtungen" belegt Wolfgang Hinz-Rummel, daß für Migranten immer noch erhebliche Zugangsbarrieren zu den Regeldiensten und Angeboten Sozialer Arbeit vorhanden sind. Nur wenn die Dienste strukturell, organisatorisch, konzeptionell und personell (Einstellung ausländischer Fachkräfte) auf die spezifischen Bedürfnisse und den Bedarf von Migranten ausgerichtet werden, ist eine interkulturelle Öffnung der Dienste und Einrichtungen sicherzustellen. Mit ihrem Beitrag "Öffnung der Regeldienste und interkulturelle Kompetenz in der Beratung" zeigt Valentina Veneto Scheib, daß eine angemessene Beratung von Migranten nur von Fachkräften mit interkultureller Kompetenz erbracht werden kann. Manfred Hielen spricht sich in seinem Beitrag "Möglichkeiten der Öffnung der Altenhilfe und Altenarbeit für ältere MigrantInnen" für eine interkulturelle Öffnung der Altenhilfe aus. Im Bereich der offenen Altenhilfe sind verstärkt ethnische Treffpunkte auszubauen, in den stationären Einrichtungen sollten ethniebezogene Wohngruppen eingerichtet werden. s-h/difuInterkulturelle Öffnung und Vernetzung sozialer Dienste im europäischen Vergleich. Themenheft.ZeitschriftenaufsatzDI98030110AusländerSozialarbeitSelbsthilfeAltenhilfeWohnenSozialer DienstMigration