Haas, Michaela1980-02-012020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261975https://orlis.difu.de/handle/difu/447980Am Beispiel des mexikanischen Weberdorfes San Miguel Chiconcuac will die Arbeit den sozioökonomischen Transformationsprozeß (seit etwa 1900) und die ihn bestimmenden Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft- und Sozialstruktur verdeutlichen. Aufgrund eines anderthalbjährigen Forschungsaufenthalts in Mexiko konnte konkret erforscht werden, auf welche Art und Weise das ländliche Handwerk als nichtkapitalistische, vorindustrielle Produktionsform mit familialer Arbeitsorganisation und der dieser Form entsprechenden sozialen Organisation der Gemeinde durch den Einfluß der fortschreitenden kapitalistischen Entwicklung verändert und schließlich zerstört wird. In diesem Prozeß der Zerstörung der herkömmlichen sozialen Strukturen wie auch der herkömmlichen Produktionsweise spielt die allmähliche Herausbildung einer ortsansässigen Händlerschicht eine wichtige Rolle. Es wird untersucht, wie sich diese Händler nach Festigung ihrer wirtschaftlichen Position von der Gemeinde absetzen und in unverschleierte Ausbeutungsbeziehungen zu den Webern treten und wie dadurch die kommunale Einheit geschwächt wird, die in wirtschaftlich unsicheren Zeiten den einzelnen Familien Rückhalt bietet. Dies wiederum erleichtert das Aufkommen ökonomischer Alternativen, die die Ausbeutungsbeziehungen z.B. mittels der Lohnarbeit auf eine neue Stufe heben, was der traditionalen kommunalen Sozialordnung noch abträglicher wird.SozioökonomieStrukturwandelHandwerkHandelSoziographieArbeitsbedingungGeschichteSoziologieWirtschaftSozioökonomische Differenzierung durch die Entwicklung von Handel und Handwerk in Chiconcuac im Bundesstaat Mexico.Monographie024167