Schmuhl, Hans-Walter2001-08-202020-01-042022-11-252020-01-042022-11-2519980340-1774https://orlis.difu.de/handle/difu/79016Stadt und Bürgertum - ein Begriffspaar, das eine doppelte Erfolgsgeschichte umschreibt. Die kommunalen Selbstverwaltungsstrukturen, wie sie sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den deutschen Städten herausformten, boten einen politischen Raum, in dem sich die im Entstehen begriffene bürgerliche Gesellschaft kraftvoll entfalten konnte. Die Teilhabe an der städtischen Selbstverwaltung wurde zum konstitutiven Element bei der Herausbildung bürgerlicher Eliten. Als das Bürgertum durch die Krise des Liberalismus im Kaiserreich in die politische Defensive geriet, entwickelten sich die Städte zum Rückzugsgebiet, wurden die Rathäuser zu belagerten Festungen, von denen aus die bürgerlichen Eliten ihre Herrschaft über die Städte zäh verteidigten. Als Folge des säkularen Urbanisierungsprozesses unterlagen die deutschen Städte im 19. Jahrhundert einem weitreichenden und tiefgreifenden Wandel von bis dahin unvorstellbaren Ausmaßen. Die bürgerliche Stadtherrschaft stand vor einer ungeheuren Belastungsprobe, die sie glänzend meisterte. Auf die Modernisierungskrisen reagierten die Städte mit dem Aufbau einer kommunalen Daseinsvorsorge, die zur Wegbereiterin des modernen Wohlfahrtsstaates wurde. Der Autor analysiert am Beispiel von Nürnberg und Braunschweig die Bedeutung der städtischen Selbstverwaltung für die Konstituierung des modernen Bürgertums, und die Rolle der bürgerlichen Eliten beim Aufbau einer modernen Leistungsverwaltung in den Städten. Dabei spannt sich der Bogen von der Frühen Neuzeit über das "lange 19. Jahrhundert" bis zum Ersten Weltkrieg. difuDie Herren der Stadt. Bürgerliche Eliten und städtische Selbstverwaltung in Nürnberg und Braunschweig vom 18. Jahrhundert bis 1918.MonographieDW7635StadtgeschichteSelbstverwaltungInstitutionengeschichteGeschichteKlasseBürgertumEliteStand