Liebsch, Katharina2011-09-202020-04-272022-11-292020-04-272022-11-2920091862-5002https://orlis.difu.de/handle/difu/272965Der Beitrag geht der Frage nach, wie Prozesse sozialer Selektion und Exklusion durch die Rubrifizierung als "Krankheit" und über Medikamentierung gesteuert werden. Am Beispiel der Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S), die gegenwärtig eine der am häufigsten gestellten Diagnosen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist, wird in Auseinandersetzung mit Material aus Interviews mit betroffenen Kindern veranschaulicht, wie die Leitsymptome - Mangel in ausdauernder Konzentration, Impulsivität und Hyperaktivität -von den Sympomträgern wahrgenommen und gedeutet werden. Hierbei spielen die impliziten und expliziten Erwartungen und normativen Anforderungen der Erwachsenenwelt samt ihrer Institutionen eine herausragende Rolle. Sie sorgen dafüt, dass die "gestörten Störer" sich den geltenden Normen sozialer und institutioneller Erwartungen bereitwillig anpassen. Auf diese Weise etablieren sich neue Formen sozialer Ungleichheit, in denen die Kategorien Gesundheit, Generation und Geschlecht verschoben und neubesetzt werden.Zwischen Enhancement und Stigmatisierung. Medikalisierung kindlichen Verhaltens als (neue) Umgangsform mit sozialer Selektion und Exklusion.ZeitschriftenaufsatzDR18880GesundheitswesenKrankheitKindDiagnoseSozialverhaltenSozialpsychologieVerhaltensstörungPsychische KrankheitTherapieMedikamentFallbeispielKindheitsforschungMilieuSozialisationsbedingung