Landwirtschaftliche Konversion. Chancen der Umnutzung ehemaliger Landwirtschaftsbetriebe an den Siedlungsrändern.

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AT

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Wien

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2521-3938

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KO
EDOC

Zusammenfassung

Seit 1972 wird in der Schweiz zwischen Baugebiet und Nichtbaugebiet unterschieden. Letzteres ist dabei, bis auf sehr wenige Ausnahmen, von Überbauung grundsätzlich frei zu halten (vgl. Art. 16 Raumplanungsgesetz). Dennoch befindet sich heute rund jedes vierte Gebäude der Schweiz im Nichtbaugebiet. Grund hierfür ist in erster Linie die Landwirtschaft, die zur Bewirtschaftung Ihrer Flächen auf diesen Standort angewiesen ist. Dieser Sektor ist jedoch seit Jahrzehnten durch einen anhaltenden Strukturwandel geprägt, der sich vor allem durch den stetigen Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe äussert. In der Folge stehen immer mehr vormals landwirtschaftlich genutzte Gebäude leer oder werden, mehr oder weniger legal, umgenutzt ("landwirtschaftliche Konversion"). Letzteres hat dabei oftmals negative ökologische aber auch ökonomische und landschaftsästhetische Folgen. Eine Kontrolle dieser Entwicklung gestaltet sich in der Praxis aufgrund der mangelnden Datenbasis schwierig. Im Zuge des vom Schweizer Nationalfond geförderten Forschungsprojekts "Handlungsoptionen für bestehende Gebäude ausserhalb der Bauzonen" wird versucht einen Beitrag zum Schliessen dieser Forschungslücke zu leisten. Im Zuge des Projekts wurde eine schweizweite Übersicht über die Quantitäten und, soweit möglich, auch Qualitäten des Gebäudebestandes im Aussenbereich geschaffen. Die Forschungsergebnisse zeigen dabei, dass eine differenzierte Herangehensweise lohnenswert ist. So befinden sich schätzungsweise etwa 10 bis 15% der Gebäude im rechtlichen Nichtbaugebiet, innerhalb des Siedlungskörpers. Während diese Gebäude jedoch nicht genutzt werden dürfen, werden gleichzeitig neue Baugebiete auf der grünen Wiese erschlossen. Könnten diese Gebäude hingegen, beispielsweise zu Wohnzwecken, genutzt werden, böten sie Kapazitäten für rund 45000 bis 140000 zusätzliche Einwohner. Das Potenzial befindet sich dabei vor allem im wachsenden Mittelland, nahe der grossen Zentren und somit genau dort, wo Flächen für das Einwohnerwachstum benötigt werden. Landwirtschaftliche Konversion kann daher auch an geeigneten Stellen im Aussenbereich Chancen für eine geordnete Besiedlung des Landes bieten.

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S. 345-352

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