Wie vermeiden wir den Matthäuseffekt in Reallaboren? Selektivität in partizipativen Prozessen.

Oekom
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Bandtitel

Herausgeber

Oekom

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

München

Sprache

ISSN

0034-0111

ZDB-ID

506141-6

Standort

ZLB: Kws 150 ZB 6820

Dokumenttyp (zusätzl.)

EDOC

Zusammenfassung

Die Komplexität und Dynamik realweltlicher Probleme, die in transdisziplinären Reallabor-Projekten adressiert werden, erfordern die Beteiligung aller direkt und indirekt betroffenen Bevölkerungsgruppen am Partizipationsprozess. Allzu häufig führen jedoch Effekte der sozialen Selektivität dazu, dass die Beteiligten meist aus einem sozioökonomisch ähnlichen Milieu stammen (mittelständisch, männlich, einheimisch) und Personen mit Migrationshintergrund, Frauen, Jugendliche und Angehörige der unteren Einkommensschichten eher schwach oder gar nicht vertreten sind. Dadurch droht der Matthäus-Effekt („Wer hat, dem wird gegeben“), wenn sich sozioökonomisch starke Personen besonders für ihre Belange einsetzen, während die Interessen (ressourcen)schwächerer unterrepräsentiert bleiben. Der Beitrag behandelt drei Fragen: Wie kann sichergestellt werden, dass alle Bevölkerungsgruppen bei Partizipationsprozessen in Reallaboren erreicht werden? Wie können die Anliegen aller Bevölkerungsgruppen dabei involviert werden? Wie kann die Zivilgesellschaft in Reallaboren zu Ko-Kreatoren ermächtigt werden? Vor dem Hintergrund empirischer Erfahrungen in den Projekten Reallabor Schorndorf und Reallabor Altmarkkreis werden diese Fragen reflektiert. Aufgrund dieser Reflexion werden Handlungsempfehlungen für Forschende und Praxisakteure sowie offene Forschungsfragen abgeleitet.
The complexity and dynamics of real-world problems in trans-disciplinary real-world laboratory projects require the participation of all directly and indirectly affected population groups in the participation process. All too often, participants come from socio-economically similar milieus (middle-class, male, local) and persons with a migratory background, women, young people, and members of lower income groups are represented rather weakly or not at all. This phenomenon of social selectivity is called the Matthew effect (‘whoever has, will be given’). It describes the effect that socio-economically strong persons are particularly committed to their interests, while interests of those in a (resource-wise) less well-off situation are under-represented. The paper addresses three questions: How can it be ensured, that all population groups are reached during the participation process in real-world laboratories? How can their concerns be heard and involved in it? How can civil society be empowered as co-creators? These questions will be reflected upon on the basis of empirical experience gained in the real-world lab projects Reallabor Schorndorf and Reallabor Altmarkkreis. On the basis of these reflections, recommendations for action for researchers and practitioners are developed and open research questions are derived.

Beschreibung

Schlagwörter

Zeitschrift

Raumforschung und Raumordnung = Spatial research and planning

Ausgabe

4

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Seiten

336-350

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