Entwicklung des individuellen Wohnflächenkonsums zwischen 1978 und 2013: Determinanten und Transformationspotenzial.

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de Gruyter Poland - Sciendo

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PL

Erscheinungsort

Warschau

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ISSN

0034-0111

ZDB-ID

506141-6

Standort

ZLB: Kws 150 ZB 6820

Dokumenttyp (zusätzl.)

EDOC

Autor:innen

Zusammenfassung

In Deutschland setzt sich der Trend zu steigendem Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum fort. Das Erreichen der Reduktionsziele hinsichtlich des Energieverbrauchs von Wohngebäuden wird damit konterkariert. Während die strukturellen Treiber hinter dieser Entwicklung – beispielsweise Präferenzverschiebungen, zunehmender Wohlstand und der demographische Wandel – im Einzelnen deskriptiv gut erforscht sind, herrscht über deren quantitative Einflusskraft Unklarheit. Im Beitrag wird anhand von Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) für Deutschland zwischen 1978 und 2013 untersucht, inwiefern die Entwicklung des Wohnflächenkonsums durch sozioökonomische und soziodemographische Veränderungen im Zeitverlauf erklärt werden kann. Die Ergebnisse einer Dekompositionsanalyse zeigen, dass demographische Veränderungen, insbesondere die Verkleinerung der mittleren Haushaltsgröße durch Remanenzeffekt und Singularisierung, hauptsächlich für den Anstieg des Pro-Kopf- Wohnflächenkonsums verantwortlich sind. Diese Entwicklung geht mit steigenden Wohnkosten einher, welche alle Einkommensgruppen, jedoch überproportional ärmere Haushalte, zunehmend belasten. Die Wohnkostenbelastung dämpfte eine weitere Ausweitung des Wohnflächenkonsums in den vergangenen Jahren. Regional lässt sich zudem ein Ungleichgewicht zwischen Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage identifizieren. Dieses könnte verringert werden, indem kleinere Wohnungen und Häuser gebaut, bestehende Gebäude umgebaut und ältere Bewohnerinnen und Bewohner mit übergroßen Wohnflächen zu einem Umzug motiviert würden. Steuernd müssten dazu regulatorische Maßnahmen und/oder Anreizmechanismen implementiert werden.
In Germany, the trend towards increasing per capita living space continues. The achievement of the reduction targets with regard to the energy consumption of residential buildings is thereby counteracted. While the structural drivers behind this development – for example shifts in preferences, increasing prosperity and demogra¬phic change – have been well-researched individually, their proportional quantitative power of influence remains uncertain. Based on data from the Income and Expenditure Survey (EVS) for the time period of 1978 to 2013, this paper examines to what extent the development of housing consumption in Germany can be explained by socio-economic and demographic changes over time. The results of a decomposition analysis show that demographic changes, in particular the reduction of the average household size, are the main responsible drivers for the increase in living space consumption per capita. This development is accompanied by rising housing costs, which increasingly burden all income groups, but especially poorer households. In recent years, the housing cost burden dampened a further expansion of living space consumption. In addition, an imbalance between housing supply and demand can be identified on the local level. This could be reduced by building smaller homes, rebuilding existing homes and encouraging the elderly in oversized homes to relocate. For this purpose, regulatory measures and/or incentive mechanisms would have to be implemented.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Raumforschung und Raumordnung = Spatial research and planning

Ausgabe

3

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Seiten

267-287

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